Kriegsentwicklungshilfe sichert Neutralität der Schweiz

von Hansruedi Miesch, Rüstungsexperte, Basel

Der Absatzmarkt für Waffen ist in der Schweiz ist zu klein, als dass die Rüstungsindustrie ohne Exporte überleben könnte. Erst die Kriegsentwicklungshilfe – der Export von Kriegsgütern in die Dritte Welt – sichert den Schweizer Rüstungsfirmen die Existenzgrundlage.
Andererseits ist die Grundversorgung unserer Armee mit Ausrüstung, Bewaffnung und technischem Unterhalt die Bedingung für die Unabhängigkeit der Schweiz. Im Bedrohungsfall würden die Länder, die für Rüstungslieferungen in die Schweiz in Frage kämen, zuerst ihre eigenen Bedürfnisse abdecken. Die Schweiz stünde allein da oder sähe sich zu sicherheitspolitischen Konzessionen gegen ihren Willen (etwa mit Lichtenstein oder Lybien) gezwungen.

Um unsere Schweizer Armee aber auf neustem Stand zu halten, was die Ausrüstung und Bewaffnung betrifft, braucht es vertiefte wehrtechnische Kenntnisse und Fähigkeiten. Dieses Systemwissen für Beschaffung, Ausbildung und Unterhalt verdanken wir einzig der  Kriegsentwicklungshilfe, die die Industriekapazitäten für ein Aufwuchskonzept schafft. Ginge die Fähigkeit verloren, die Ausrüstung der Armee in einem Krisenfall zumindest teilweise aus eigener Kraft sicherzustellen, wäre das ein unverantwortliches Sicherheitsrisiko! Deshalb braucht es die Kriegsentwicklungshilfe für eine wehrtechnische einheimische Industrie und die Neutralität der Schweiz.