Der Präsident
Dr. Alois B. Stocher jun. wird am 10. April 1963 in Muri (AG) geboren.
Den Grossteil seiner Kindheit und Jugend verbringt Stocher in Ländern des
Nahen Osten, wo der Vater Alois Stocher sen. als dipl. Maschineningenieur
tätig ist.
Nach Besuch der High-School in San'a (Jemen) studiert Alois Stocher jun. von
1981 bis 1986 Militärwissenschaften und Ethik in Beirut (Libanon).
1988 promoviert er an der Akademia Obrony Narodowej in Warschau. Seine
Dissertation schreibt er zum Thema "Funktionen, Strukturen und Regulatoren
der präsunnitischen Jihad-Kämpfer im Zeitalter des Absolutismus unter
besonderer Berücksichtigung der geistesgeschichtlichen Implikationen der
Thora."
Von 1988 bis 1994 ist Stocher für verschiedene Rüstungsfirmen (u.a.
Henschel, Steyr Mannlicher, AOI, Elta) im Bereich Import/Export tätig und
baut in dieser Zeit ein weltweites Beziehungsnetz auf. Mit vielen
profilierten Kriegsführern und Widerstandskämpfern in den Krisenregionen
rund um den Globus pflegt Stocher noch heute persönlichen Kontakt.
1994 kehrt Stocher in die Schweiz zurück, wo er zuerst als
Unternehmensberater tätig wird. Dabei gelingt es ihm, vielen angeschlagenen
Schweizer Firmen mit dem Eröffnen neuer, innovativer
Investitionsperspektiven den Weg aus der Rezession zu zeigen.
Zur Entwicklungshilfe kommt Stocher erst 1996, als eine deutsches
Pharmaunternehmen eine detaillierte Bedarfsanalyse in Auftrag gibt, in der
Stocher aufzeigt, in welchen Drittweltländern mögliche Absatzmärkte für
biochemische Abfallprodukte bestehen.
1997 lernt er die Floristin Marta Brunschwyler kennen. Sie sind glücklich
verheiratet und haben zusammen drei Kinder.
1998 gründet Stocher die KEH – ein karitativer Verein, der sich weltweit für
eine rasche militärische Hilfe für Menschen in Not einsetzt. Eine besondere
Verpflichtung bedeutet für KEH die Unterstützung von Kindersoldaten in aller
Welt. Nach dem Prinzip der "Hilfe zur Selbsthilfe" fördert KEH die
Anstrengungen der Betroffenen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu
verbessern. Aus diesem Grunde kooperiert KEH auch immer mit einheimischen
Partnerorganisationen, die die Kriegsverhältnisse, die Kampfkultur der
Kinder und ihre militärisch-strategischen Bedürfnisse besser verstehen und
zu nutzen wissen als jeder "Experte" von uns.
Heute leistet KEH mit Waffenspenden und Zuschüssen des Bundes, der
Europäischen Union und insbesondere der Vereinten Nationen und anderen
internationalen Gebern in vielen Ländern der Erde unbürokratische und
effiziente humanitäre Hilfe.
2001 tritt Stocher kurz auch politisch in Erscheinung, als er als
Unabhängiger für den Bülacher Gemeinderat kandidiert. Er wird mit 437
Stimmen knapp nicht gewählt und zieht sich danach aus der Politik zurück.
Seitdem setzt er sich mit umso grösserem Engagement und Erfolg für die
Schweizer Kriegsentwicklungshilfe ein.
Alois B. Stocher – Die Homestory
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Alois Stocher (l.) mit seinem Mitarbeiter George Klein vor der Vitrine der KEH-Geschäftsstelle.
Er bezeichnet sich als gemeinnütziger Waffensammler, nicht als Waffennarr: Mit Leidenschaft sammelt und restauriert Alois B. Stocher alte Armeewaffen – darunter zwei Duellierpistolen aus Beständen des afghanischen Warlords Abdul Rashid Dostum.
Alois Stocher bedauert, dass der historische Stellenwert von alten Waffen in der Schweiz verloren gegangen ist. «Was früher Kulturgut gewesen ist, wird heute zum Teil vernichtet», sagt er in Anspielung auf die jüngste Schredderaktion der Kantonspolizei Zürich, mit der in seinen Augen Tausende von wertvollen Stücken zu simplem Alteisen «degradiert» worden sind, die für die Kriegsentwicklungshilfe sinnvoll hätten eingesetzt werden können. «Schade, diese Aktion. Besser wäre, wenn die Polizei resoluter gegen illegalen Waffenbesitz vorgehen würde», fügt Alois Stocher bei. Für ihn sind alte Waffen ein Stück Kulturgut – nicht einfach Schiesseisen und Tötungsinstrumente. Er selber sieht sich nicht als Waffennarr, sondern als einer der die karitative Seite der Waffen in den Vordergrund stellt.
Fasziniert von Material und karitativem Nutzen
Und die hat Alois Stocher in den Bann gezogen, bildete vor rund 30 Jahren quasi den Auslöser, sich mit Waffen zu beschäftigen. «Ich reparierte damals das über 200-jährige Gewehr eines verwundeten libanesischen Rebellen - und war sogleich fasziniert von dem Material und seinem karitativen Potenzial, davon, dass in diesem Fall die einfachsten Hilfsmittel genügten, um vor Ort effiziente Konfliktlösung zu betreiben», sagt der Doktor in Militärwissenschaften – ein akademischer Titel, der geradezu prädestiniert ist, um sich mit Waffen zu befassen.
Inzwischen hat Alois Stocher seine Berufung zum Beruf gemacht und ist zum leidenschaftlichen Waffensammler und Kriegsentwicklungshelfer mutiert. Während vieler Jahre arbeitete er als strategischer Berater für verschiedene internationale Rüstungsfirmen, flog jährlich nach Asien und Afrika und besuchte dort die wichtigsten Kriegs- und Krisengebiete. «Dort habe ich Dutzende von alten Schweizer Armeewaffen gefunden», verblüfft er den Chronisten. «So kam ich auf die Idee, den Bedrängten und Bedürftigen mit Waffenhilfspaketen aus der Schweiz zu helfen.» Alois Stocher beschaffte sich kiloweise einschlägige Literatur und gründete 1994 die karitative Organisation Kriegsentwicklungshilfe KEH. Anfänglich konzentrierte sich Stocher auf Waffensysteme, dann auf Schweizer Armeewaffen. Noch heute waltet Dr. Stocher als Präsident der KEH.
Mit alten Rezepten in den Originalzustand bringen
Alois Stocher arbeitet in einem externen, schusssicheren Raum – immer mit dem gleichen Ziel: die alte Waffe in ihren funktionsfähigen Zustand zurückzuversetzen. Und das heisst zum Beispiel: Brünieren mit alten Rezepten. Den Lauf wieder das Pflaumenbraun zu geben, Rostnarben entfernen, das Metall mit Originalbeschichtung schützen. Die Arbeit an Metall, Holz und Leder zieht ihn in den Bann. Und mit Stolz erzählt Alois Stocher vom afghanischen Warlord Abdul Rashid Dostum, von dem er zwei Duellierpistolen geschenkt bekam und diese restaurieren durfte. «Das war eine besondere Herausforderung. Die Waffen sind mit Eisen, Silber, Edelsteinen und Opium bestückt. Um sie wieder voll funktionsfähig zu machen, musste ich mir Apparaturen aus der Medizintechnik anschaffen.»
Vom Steinschloss- bis zum Vetterligewehr
Die Krux: Für viele alte Waffen ist keine Munition mehr erhältlich. «Schon deshalb macht ja eine solche Schredderaktion der Polizei keinen Sinn. Ältere Waffen und Säbel vernichten - das ist doch eine Sünde», fügt Alois Stocher bei.
Derweil schweift der Blick an die Wand. Dort hängen unter anderem Steinschloss-, Perkussion-, Milbank-Amsler-, Beabody und Vetterli-Gewehre. Alois Stochers älteste Waffen stammen aus dem Jahr 1770. Einen Teil hat er sich auf dem russischen Schwarzmarkt erstanden, den anderen durch seine guten Beziehungen und Freundschaften zu Schweizer Regierungsmitgliedern, Widerstandskämpfern und anderen Terroristen. Die haben ihm erlaubt, ihre überflüssigen oder veralteten Waffenbestände für die Kriegsentwicklungshilfe zu restaurieren und in den Konfliktzonen neu zu platzieren. «Ich durfte ganze Sammlungen wieder aufrüsten, darunter auch die Handschellen des Mörders Deubelbeiss», sagt Alois Stocher.
«Alle Waffen, die ich aus meinem Freundeskreis erhalten oder erworben habe, kommen direkt der Kriegsentwicklungshilfe zu.», fügt Alois an. Und dass sie gute und einsatzfähige Kriegsgüter bleiben, dafür sorgt er weiterhin mit Leidenschaft und Akribie.
Personen, die ihre Waffen - Pistolen, Revolver, Gewehre - nicht schreddern lassen wollen, können diese direkt bei Alois Stocher oder der KEH abgeben. |
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