Offener Brief
An die Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes
Zürich, 10. November 2009
«Bitte helfen Sie mir, für meine Familie stark zu sein.»
Liebe Leserin, lieber Leser
Still und traurig hängt der zweijährige Abu an der Brust der Mutter. Er weint, während seine Mutter nach ihrem langen Arbeitstag als Näherin und Ernährerin erschöpft in die Leere starrt.
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Tag für Tag muss der Junge wehrlos mitansehen, wie seine Mutter unter der militärischen Unterversorgung zu leiden hat. Als ob die beiden deswegen nicht schon genug Sorgen hätten, schlägt das Schicksal immer wieder brutal und erbarmungslos zu: Überfälle befeindeter Stämme und Plünderungen der Regierungstruppen sind an der Tagesordnung und bringen die junge Mutter an den Rand der totalen Erschöpfung. Ohne sich wehren zu können, muss sie die junge Mutter Demütigung über Demütigung über sich ergehen lassen. Und danach irgendwie weiterzumachen versuchen. Irgendwie zu überleben. Ohne Waffen. Ohne Chancen.
Leider ist Abu noch zu jung, um seiner Mutter helfen zu können! Denn die strikten Richtlinien des Bundes bezüglich des Mindestalters der Hilfspaktempfänger erlauben es uns nicht, dem Kind eine angemessene Rüstungshilfe zukommen zu lassen.
Zum Glück aber hat Abu Geschwister, die das vorgeschriebene und von uns streng eingehaltene Mindestalter erreicht haben: Sami (4) und Kezim (5).
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Im März 2000 leistet die KEH unkomplizierte Nothilfe und versorgt Sami und Kezim mit extraleichten und kindereinfach bedienbaren SIG SAUER P220-Pistolen vom Kaliber 9 mm. Damit können sich die beiden Kinder bis weit über ihr Dorf hinaus Respekt verschaffen. Die ganze Familie erlebt daraufhin einen beispiellosen sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg, der bis heute andauert! Vor allem aber musste der kleine Abu nie mehr mitansehen, wie korrupte Steuereintreiber seiner Mutter die Kleider wegnehmen und anderes Leid antun!
Dies ist nur möglich dank Ihrer Spende. Die Unterstützung der Familie durch die Kriegsentwicklungshilfe erscheint im Ganzen betrachtet gering, hat im Kleinen aber Grosses bewirkt: "Es tut so gut zu wissen, dass die Kriegsentwicklungshilfe immer für uns da ist, wenn wir sie brauchen», sagt der kleine Abu heute.
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unsere Arbeit ganz konkret. Damit wir das, was wir für den kleinen Abu und seine Familie getan haben, auch für andere tun können.
Die verzweifelten Hilferufe von Menschen in militärischer Not und ihren Angehörigen nehmen zu. Wir wollen und müssen helfen. Doch die lebenswichtige Unterstützung durch die Kriegsentwicklungshilfe ist nur dank Spenden möglich.
Im Namen von Abu, Sami, Kezim und ihrer Mutter und vielen anderen Betroffenen, danke ich Ihnen für Ihre Grosszügigkeit und Solidarität.
Herzliche Grüsse
Ihr
Alois B. Stocher
Spendenkonto: PC 87-238480-3 (Vermerk: "Abu darf nicht weinen")
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